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shimon lev and friedemann derschmidt two family archives shimon lev seit anfang der 1990er jahre arbeite ich an einem projekt, das sich mit dem erinnern und dem werdegang meiner familie auseinandersetzt. das “familien-fototagebuch” besteht bereits aus hunderten fotografien, die unterschiedlichste aspekte der familie abbilden. während der jahre sind fragen nach der kontinuität jüdischer kultur, dem umgang mit dem holocaust sowie den brüchen und dem elend nach diesem aufgetaucht. ein dialog zwischen einem israelischen und einem österreichischen künstler, die sich jeweils der diametral entgegengesetzten vergangenheiten ihrer familien anzunähern und auszusetzen versuchen, ist nachvollziehbarer weise sehr heikel und herausfordernd. dieses gemeinsame projekt versucht sich widersprüchlichen und schwierigen aspekten des holocausts in jenen momenten zu stellen, wo die frage des persönlichen umgangs mit demselben und des umgangs miteinander schlagend wird. friedemann derschmidt ich habe herausgefunden, dass in der großfamilie ein sehr komplexes gespinst aus mythen, legenden und lügen über die vergangenheit und die generationen der großeltern und urgroßeltern gewoben worden war. innerhalb dieses kokons aus geschichten wurde mir schrittweise immer klarer, daß nicht wenige familienmitglieder aktive und begeisterte nazis gewesen viele in der nsdap einige sogar hohe offiziere bei ss und sa gewesen waren und manche durchaus einflussreiche positionen in allen sparten der gesellschaft während des dritten reiches inne hatten. obwohl beide künstler mit ähnlicher besessenheit ihrer jeweiligen familiengeschichte nachspüren, gibt es eklatante unterschiede. der eine kann sich einer überfülle an material bedienen und mit vielen angehörigen videogespräche führen aufgrund der tatsache eines ununterbrochenen und ungebrochenen fortlebens in österreich. der andere bleibt hingegen nur auf ein paar fotos und objekte, die vom leben der familie in wien und berlin zeugen, zurückgeworfen, um mit diesen zu arbeiten. die idee zu "two family archives" entstand während eines residency aufenthalt shimon levs 2012 in wien, der vom forschungsprojekt memscreen an der akademie der bildenden künste in wien ausgeschrieben worden war. friedemann derschmidt war neben tal adler und karin schneider einer der initiatoren von memscreen. www.twofamilyarchives.com/de memscreen.info |
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